Jahresrückblick 2007 Auch das Jahr 2007 fiel wieder zu warm aus, was aber nach dem sehr milden Winter 2006/07 kein Wunder ist. Somit folgte das erste Halbjahr voll den Erwärmungstrend. Deutschlandweit war das Jahr das Zweitwärmste nach 2000 seit Beginn der regelmäßigen Wetterbeobachtungen. Erst mit Beginn des Herbstes setzte sich zunehmend kühleres Wetter durch, so dass 2007 kein neues Rekordjahr wurde. Die herausragendsten Einzelerscheinungen des Jahres waren sicherlich der Orkan "Kyrill" vom 18. Januar und die Jahrhunderttrockenheit im April/Mai. Natureignisse weltweit finden Sie auf der Seite von Thomas Sävert. Januar Der Januar war mit einem Mittel von +3,4°C und einer positiven Abweichung von +4,5 K außergewöhnlich warm. Lediglich der Januar 1975 wies ein noch etwas höheres Monatmittel auf. Fast den gesamten Monat prägten sehr milde Luftmassen das Geschehen. Erst zum Monatsende hin wurde es für ein paar Tage winterlich. Der einzigster heftigere Wintereinbruch im gesamten "Supermildwinter" brachte nicht nur die tiefste Temperatur des Jahres mit -17,1°C, sondern auch die höchste Schneedecke mit 28 cm. Wettertechnischer Höhepunkt des Monats war der Orkan "Kyrill" vom 18. Januar, einer der heftigsten Stürme der letzten 50 Jahre im Erzgebirge. Im Bereich der Dittersdorfer Höhe wurden Spitzenböen von 143 km/h registriert. Ein ausführlicher Bericht zu "Kyrill" finden Sie auf den Seiten von frontgewitter.de von Michel Oelschlägel. Februar Auch während des gesamten Februars herrschte weiterhin sehr mildes Wetter vor, jedoch war es etwas kühler als im Januar. Ebenso überschritt die Niederschlagssumme das langjährige Mittel. Der Winter 2006/07 war somit außergewöhnlich mild und der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn deutschlandweit. März Keine große Änderung an der gesamten Witterung. Es blieb weiterhin sehr mild. Nur um den Frühlingsanfang sorgte ein kurzer Wintereinbruch für eine geringe Schneedecke. Ab den 24. März begann eine längere Trockenperiode, die bis in den Mai anhielt. April Der April war deutschlandweit der trockenste April seit Beginn der Messungen. Die Trockenheit führte zu einer hohen Waldbrandgefahr und vorallem für die Landwirtschaft war dieser Monat katastrophal, da Wassermangel und Rekordsonnenscheindauer zu Schäden an Pflanzen führten. Ebenso war dieser Monat natürlich wiederum erheblich zu warm. Mai Auch die mittlerer Maitemperatur lag wieder über den langjährigem Mittelwert, jedoch im Gegensatz zum April führte sehr viel Niederschlag dazu, dass der Monat vielerorts zu nass ausfiel. Besonders um Pfingsten herum stellte sich eine gewitterträchtige Wetterlage ein, die vielerorts Hagel und lokale Überschwemmungen brachte. Ausführlicher Bericht hier auf Michels Seite. Ebenso wie der Winter erreichte das Frühjahr 2007 ein noch nie registriertes Temperaturniveau in Deutschland. Juni Viel zu warm und somit der 10. Monat in Folge mit zum Teil erheblicher positiver Abweichung der Temperatur war der Juni. Gegen Monatsende floss Meeresluft heran, die einen kühleren Witterungsabschnitt einleiteten, der bis in den Juli hinein anhielt. Juli Im Juli 2007 überwog wechselhaftes und oftmals kühles Wetter. Lediglich einer kurzzeitigen extremen Hitzewelle zur Monatmitte mit bis zu +35,6°C ist es zu verdanken, dass der Gesamtjuli etwas zu warm ausfiel. August Der August lag temperaturmäßig im langjährigem Soll, stärkere Regenfälle traten am 8. auf. Am 23. lag eine Luftmassengrenze über das Erzgebirge und verursachte heftige Gewitter mit Hagel und Starkregen. Mehr dazu hier. Die Nacht vom 15. zum 16.8. war eine sog. Tropennacht (Minimum nicht unter +20°C), die erste seit 6 Jahren wieder. September Nach nunmehr 12 Monaten war dieser September der erste zu kühle Monat und somit endete die längste beobachtete Periode viel zu warmer Monate. Gleichfalls führte viel Niederschlag zu einem sehr nassen Gesamtmonat. Am 5. September bildete sich auf dem Fichtelberg eine dünne Schneedecke aus, so früh wie noch nie seit Bestehen der dortigen Messreihe. Oktober Der Oktober war ebenfalls wie der Vormonat etwas zu kalt, aberzu trocken. Besonders in der ersten Monatshälfte fiel wenig Niederschlag. Am 13.10. trat der erste Luftfrost auf. Die erste dünne Schneedecke des Winters lag am 21.10., es schneite bis ins Erzgebirgsvorland. November Völlig im Gegensatz zum November 2006 zeigte er diesmal seine winterliche Seite. Nach Durchzug des Sturmtiefs "Tilo" am 9./10. November schneite es und es bildete sich bis in untere Lagen eine geschlossene Schneedecke aus. Zur Monatsmitte herrschten bessere Wintersportbedingungen als im ganzen vergangenen Winter. Natürlich fiel der Monat zu kalt und zu nass aus. Dezember Die Schneedecke taute rasch ab und der Dezember begann sehr mild und regnerisch. Zur Monatsmitte stellte sich Hochdruck ein und auf Grund einer Inversionslage war es nachts frostig, aber am Tage oft sonnig und angenehm mild, in tieferen Lagen auch neblig und kalt. Pünktlich kurz vor Heiligabend zog ein Niederschlagsgebiet über Sachsen und das Erzgebirge, wobei einige Zentimeter Schnee fielen. Somit endete das Jahr mit einer weißen Weihnacht (wenn auch nicht tiefverschneit). Der Monat insgesamt war etwas zu mild. Auswertungen in Tabellen und Diagrammen (C) by Jens Weissbach, 30.12.2007 |