Dittersdorf
die "Perle des Zwönitztales" - eine kurze Historie
Schon im Post- und Zeitungslexikon von Schumann
1814/28 wird Dittersdorf wegen seiner landschaftlichen Lage zu den
interessantesten und
schönsten Dörfern Sachsen erwähnt.
Unser Fluss, die Zwönitz, war bis Ende des
19. Jahrhunderts sehr fischreich. Auch Muschelfischerei soll damals
betrieben worden sein. In einer wissenschaftlichen Untersuchung
im Auftrag des sächsischen Fischereivereins 1895 wird erwähnt,
dass die Lachse früher bis Dittersdorf gekommen sind. Durch
den Bau von größeren Wehren und besonders durch die Verunreinigung
sind diese Fische Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts verschwunden.
Zeittafel (unvollständig, Quelle:
Festschrift zur 700 Jahrfeier Ditterdorf 1956)
- um 1250 Besiedelung
der Dittersdorfer Quellmulde
- von 1349-1385 Mehrmaliges
Auftreten der Pest in unserer Heimat
- 1352 Erste
unrkundliche Erwähnung im Urkundenbuch von Chemnitz
- 1427-1430 Hussitenkrieg
- die Dittersdorfer suchen Schutz hinter den Stadtmauern von
Chemnitz
- 1511 Früheste
Erwähnung von Handwerkern (Schneider)
- 1525 Bauernkrieg
- 1539 Reformation
in Sachsen
- 1618-1648 Dreißigjähriger
Krieg, große Leidenszeit durch Belagerung Chemnitz's und
Durchzug des Heeres Wallensteins nach Böhmen In
der Nähe von Thum fand am 17.1.1648 das letzte Gefecht
des Krieges auf sächsischem Boden statt.
- 1625-1680 Erneutes
Auftreten der Pest in der Heimat
- 1680 Bau
der Dittersdorfer Kirche in der heutigen Gestalt und kirchliche
Trennung von Einsiedel
- 1694 Gründung
des Eisenhammerwerkes (Gelände ehemlige Filzfabrik)
- 1701 Aufhebung
der Frondienste im oberen Zwönitztal
- 1756-1763 7-jähriger
Krieg. Einquartierungen preußischer Soldaten, zwischen
Ditterdorf und Gornau Feldquartier, dabei Vernichtung eines
Großteils der Ernte, große Armut und Hunger unter
der Bevölkerung
- 1789 Französische
Revolution. Dittersdorfer Bauern fordern Abschaffung des Frohndienstes
vor dem Rittergut.
- 1800 Beginn
des wirtschaftlichen Aufschwungs. Der Waliser Evans-Evans errichtet
eine Spinnerei im Ort.
- ab 1800 Aufblühen
der Strumpfwirkerei im Ort
- 1812-1813 Befreiungskrieg.
Plünderungen und Zerstörungen in der Heimat (u.a.
das Pfarrarchiv) durch durchziehende Soldaten
- 1834 Brand
der Pfarre in Weißbach, dabei Vernichtung der übiggebliebenen
Urkunden und Nachweise
- 1842 Gründung
des Strumpfwirkervereins
- 1848 Mairevolution
in Deutschland
- 1856 Aufhebung
der Patrimonialgerichtsbarkeit in Dittersdorf
- 1858 Bau
der alten Schule
- 1870-1871 Deutsch-Französischer
Krieg, 3 Einwohner Dittersdorf kehrten nicht wieder heim. Hungersnöte
durch Missernten.
- 1875 Bau
der Eisenbahnlinie Chemnitz - Aue. Ditterdorf erhält Bahnanschluss.
- 1889 Brand
des Dittersdorfer Schlosses
- 1890 Bau
der Talsperre Einsiedel, zum Bau werden Steine aus dem Dittersdorfer
Steinbruch verwendet
- 1898 Bau
der neuen Schule
- 1907 Bau
des Elektrizitätswerkes Ditterdorf, ab 1908 Stromversorgung
im Ort
- 1914-1918 Erster
Weltkrieg, der 80 Gefallene, 4 Vermisste und 8 an den Kriegsfolgen
später Verstorbene forderte.
- 1925 Bau
der Siedlung an der Weißbacher Straße
- 1926 Dittersdorf
erhält Gasanschluss
- 1924-1928 Bau
des Wasserwerkes, Dittersdorf erhält Leitungswasser
- 1931 Bau
der Kunzgutsiedlung und des Sportplatzes
- 1932 Bau
des Gemeindebades
- 1939-1945 Zweiter
Weltkrieg, teilweise Zerstörung des Ortes am 12.2.1945
und 5.3.1945, im Bombenhagel starben 15 Einwohner. Weiterhin
fielen 101 Dittersdorfer im Krieg und 65 werden vermisst.
- 7.10.1949 Gründung
der DDR
- August 1968 Prager
Frühling in der CSSR, Truppenverlegung der Sowjetarmee
durch Ditterdorf, dabei Unfall am Steinert's Gasthof
- 1977 Ditterdorf
bekommt Erdgas
- 3.10.1990 Beitritt
der DDR zur Bundesrepublik Deutschand, Niedergang der Textilindustrie
- 01.01.1994 Die
bisherigen Gemeinden Ditterdorf, Weißbach und Schlößchen
schließen sich zur Gemeinde Amtsberg zusammen.
(c) bei www.amtsberg-wetter.de
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