Unwetterereignis vom 2. Juli 2009 Seit Ende Juni 2009 herrschte eine sehr feuchte und warme Strömung aus Südost vor, bei der feuchte Luftmassen aus dem Raum um das Schwarze Meer zu uns gelangten. Weite Teile Ost-, Süd- und Westdeutschlands lagen in dieser schwülen Pampe. Nur im Norden überwog Hochdruckeinfluss und Sonnenschein. Ein weiterer Bericht über den Unwettertag in Sachsen ist hier auf der Seite von Frontgewitter - Stormchasing im Erzgebirge zu finden. Während bis Ende Juni sich die heftigen Unwetter in Süddeutschland abspielten, kam es am 1. Juli auch in unserer Region zum ersten kräftigeren Wolkenbruch in Chemnitz. In Chemnitz/Markersdorf fielen 55mm Niederschlag und in Chemnitz/Klaffenbach an die 40mm in kurzerer Zeit. Diese Gewitter traten nur örtlich auf, so dass Dittersdorf verschont blieb. Dies änderte sich am Donnerstag, 2. Juli, schlagartig. Schon vormittags herrschte eine unglaubliche Schwüle mit Taupunkten von über +15°C, welche gegen 14 Uhr mit +18,8°C den Höhepunkt erreicht. Quellwolken schossen in die Höhe und Donnergrollen von Weitem kündigten das Unwetter an. Die Gewitterzellen verlagerten sich nordwärts - für Einheimische ein schlechtes Zeichen..... Während des Gewitters fielen 61 l/qm hier bei mir innerhalb einer reichlichen halben Stunde. Dies ist eine enorme Regenmenge und der Grund für die schweren Überschwemmungen in Dittersdorf. Die gefallen 61 l/qm sind zwar viel, stellen aber keine außergewöhnliche Regenmenge dar. Besonders bei sog. Vb-Wetterlagen können durchaus noch höhere Niederschlagssummen zustande kommen, wie z.B. während des Augusthochwassers 2002 mit 108 l/qm - allerdings verteilt über den Tag und nicht innerhalb einer halben Stunde. Dieser sehr heftige Wolkenbruch war lokal sehr begrenzt. Nur wenige Kilometer weiter fiel kein Tropfen. Das ist typisch für Wolkenbrüche in Verbindung mit Gewittern. Bei Vb-Lagen fällt flächendeckend sehr viel Niederschlag mit den dann verheerenden großflächigenden Schadensbildern. Doch auch Gewitter mit extremen Niederschlagsmengen sind nicht so selten im Erzgebirge. Ein kurzer Blick in die Wettervergangenheit reicht, um festzustellen, dass gerade vor 10 Jahren (5. Juli 1999) eines der niederschlagreichsten Gewitter im Erzgebirge niederging. Damals fielen in gut 3 Stunden 160 l/qm Regen und die Schäden waren bei Marienberg katastrophal. Nähere Infos hier. Das extremste Unwetter, durch ein Gewitter verursacht, liegt in unserer Region schon sehr lange zurück - Anfang August 1628 ging bei Burkhardtsdorf ein Wolkenbruch nieder, der allein dort 28 Menschen den Tod brachte und im gesamten Zwönitztal kamen 42 Personen ums Leben. Hier nun einige Fotos von dem Ereignis. Haben Sie auch Fotos oder Videos vom Unwetter gemacht, dann mailen Sie mir diese bitte und ich füge die mit hier ein. Fotos bitte an info @ amtsberg-wetter.de oder eine kurze Info und ich komme vorbei.
Überschwemmte August-Bebel-Straße, nähe Baumschule Das Wasser bahnte sich den Weg durch Gärten, um talabwärts zu fließen Am Einmündungsbereich Dittersdorfer Straße/Weißbacher Straße wurden ganze Einfahrten weggespült Vom Wasser vernichtete Grünanlage - gerade ein Jahr stand diese dort Gesamtansicht des Einmündungsbereiches Poststraße in Dittersdorf - massenweise angeschwemmte Pflastersteine Auch der Hofweg wurde von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen Dort ebenso wie fast überall im Ort - Pflastersteine und Schlamm Schwere Technik beim Aufräumen nach dem Unwetter Aber auch an der Dittersdorfer Straße (hier in Höhe der Grundschule) bot sich ein ähnliches Bild Das Dittersdorfer Freibad wurde zum 3. Mal in diesem Jahr von den Wassermassen arg getroffen. Die Kraft des Wassers sieht man hier - meterweit wurden die halbvollen Altglasbehälter mitgerissen.
Folgende 3 Fotos, die während des Unwetters an der Badstraße entstanden, stammen von Rainer Hollnagel. Wassermassen bahnen sich den Weg über der Straße "Am Frenzelberg" zur "Dittersdorfer Straße" Rechts im Foto halten die Altglasbehälter dem Wasserdruck nicht Stand - die Flutwelle rauscht zur Dittersdorfer Straße hinab Weitere Fotos folgen auf dieser Seite Weitere Fotos vom Bereich Poststraße/Talstraße. Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ramona Päßler Während des Wolkenbruches an der Poststraße. Nur ca. 200m weiter aufwärts spielten sich die dramatischen Szenen der Rettung einer Frau ab (wie in den Medien berichtet wurde) Deutlich erkennbar die Wucht des Wasser Überfluteter Garten neben der Poststraße Blick auf den Einmündungsbereich B 180 Die Wassermassen transportierten Unmengen an Pflastersteine ins Tal Weggespülte Pflastersteine Nachdem das Wasser zurückging sah man langsam das Ausmaß des Unwetters Schwere Technik im Einsatz zur Räumung der Straße Aufgerissener und weggeschwemmter Asphalt der Straße Pflastersteine, Pflastersteine, Pflastersteine Die 10 Fotos stellte mir Ramona Päßler zur Verfügung - vielen Dank Diese Seite wird demnächst erweitert mit weiteren Bilddokumenten. Haben Sie welche? Her damit ;-) (C) by Jens Weissbach, 07.07.2009 |